Die Evolution der Anzeigenkennzeichnung in der mobilen Google Suche
Google hat erneut eine signifikante Anpassung an der Kennzeichnung von bezahlten Suchergebnissen vorgenommen. Auf mobilen Endgeräten werden Google Ads Anzeigen nun nicht mehr mit dem bisherigen Label „Ad“ oder der deutschen Entsprechung „Anzeige“ markiert, sondern mit dem neuen, prominent platzierten Label „Sponsored“ oder „Gesponsert“. Diese Änderung ist eine direkte Reaktion auf die anhaltende Kritik, dass die Unterscheidung zwischen organischen und bezahlten Suchresultaten in der Google Suchmaschine zunehmend erschwert wurde.
Die Neuerung betrifft nicht nur die Wortwahl, sondern auch die optische Platzierung. Das „Sponsored“-Label ist nun über der URL der Anzeige positioniert und sticht durch seine deutliche Hervorhebung stärker ins Auge als die vorherige Kennzeichnung, die oft kleiner und vor der URL platziert war.
Warum die Umstellung auf „Sponsored“?
Die Geschichte der Anzeigenkennzeichnung bei Google ist von einem ständigen Wandel geprägt, der oft auf ein Spannungsfeld zwischen Nutzererfahrung und Werbeeinnahmen zurückzuführen ist.
Jahr | Kennzeichnung (Beispiele) | Platzierung | Kritik/Hintergrund |
---|---|---|---|
Vor 2019 | Grünes „Ad“ | Vor der URL | Deutliche Unterscheidung, aber optisch auffällig. |
2019 | Schwarzes „Ad“ | Vor der URL | Starke Kritik: Das schwarze Label wurde als zu unauffällig empfunden, was die Unterscheidung zu organischen Ergebnissen erschwerte. |
2022 | „Anzeige“, „Promoted“, „Advertisement“ | Variabel (z.B. in Local Packs) | Google experimentierte mit verschiedenen Labels, um eine bessere Akzeptanz und Klarheit zu finden. |
Aktuell | „Sponsored“ oder „Gesponsert“ | Über der URL | Reaktion auf Kritik; Ziel ist eine einfachere Unterscheidung zwischen bezahlten und organischen Resultaten, insbesondere auf kleineren mobilen Bildschirmen. |
Die Umstellung auf „Sponsored“ ist ein klarer Versuch von Google, die Transparenz zu erhöhen. Der Begriff „Sponsored“ ist international verständlich und impliziert unmissverständlich eine bezahlte Partnerschaft oder Platzierung, was den Bedenken bezüglich der mangelnden Hervorhebung entgegenwirken soll.
Auswirkungen auf Werbetreibende und Nutzer
Die Befürchtung, dass eine deutlichere Kennzeichnung von Anzeigen zu einer signifikanten Reduktion der Klickrate (CTR) führen könnte, ist verständlich. Historisch gesehen haben Änderungen, die Anzeigen unauffälliger machten (wie die Umstellung auf das schwarze „Ad“-Label 2019), oft zu weniger Kritik, aber auch zu einer potenziell geringeren Transparenz geführt.
Ivan Mehta von TechCrunch berichtete über die Einführung des neuen Labels und zitierte Google, das die Sichtbarkeit von Anzeigen und die klare Unterscheidung zwischen organischen und bezahlten Bereichen als primäres Ziel nannte.
Für Werbetreibende:
- Geringe Auswirkungen auf die Performance erwartet: Angesichts der dominanten Marktstellung von Google als Suchmaschine ist es unwahrscheinlich, dass diese rein kosmetische Änderung einen drastischen Einfluss auf die Gesamt-Performance von Google Ads Kampagnen haben wird. Nutzer, die aktiv nach Produkten oder Dienstleistungen suchen, werden weiterhin auf die obersten Ergebnisse klicken, unabhängig von der genauen Kennzeichnung.
- Erhöhte Glaubwürdigkeit: Eine klarere Kennzeichnung kann langfristig das Vertrauen der Nutzer in die Suchergebnisse stärken, da die Transparenz erhöht wird.
Für Nutzer:
- Verbesserte Unterscheidung: Die prominentere Platzierung und die eindeutige Formulierung „Sponsored“ erleichtern es Nutzern, auf einen Blick zu erkennen, welche Ergebnisse bezahlt und welche organisch sind. Dies fördert eine informiertere Entscheidung bei der Auswahl eines Suchergebnisses.
Fazit
Die Einführung des „Sponsored“-Labels für Google Ads Anzeigen in der mobilen SERP ist ein wichtiger Schritt in Richtung größerer Transparenz. Es ist Googles Antwort auf die wiederkehrende Kritik, dass die Unterscheidung zwischen bezahlten und organischen Inhalten zu verschwommen sei. Während die Änderung für Werbetreibende zunächst eine Umstellung bedeutet, wird erwartet, dass die Auswirkungen auf die Kampagnen-Performance minimal sein werden. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Nutzererfahrung durch eine klarere und unmissverständlichere Kennzeichnung von Werbung.